Über die Kombination von Schwarmdaten aus vernetzten Fahrzeugen und Datenquellen aus der Infrastruktur, wie zum Beispiel Wetterinformationen, kann ein genaues und hochaktuelles Abbild zahlreicher Aspekte im Fahrumfeld erschaffen werden. Dabei profitieren die vernetzten Kartenservices im Gegensatz zu menschlichen Fahrer:innen, die nur aus eigenen Erfahrungen lernen, aus der Summe der Erfahrungen aller angebundenen Fahrzeuge.
Daraus lassen sich Attribute ableiten, wie zum Beispiel die optimale Fahrgeschwindigkeit in einem Kreisverkehr, die exakte Spurgeometrie und Fahrtrajektorie an komplexen Straßenkreuzungen, Lokalisierungslandmarken, anhand derer sich das Fahrzeug zentimetergenau verorten kann, oder auch die Information, an welchen Stellen die Straße aktuell gefährlich vereist ist. Allein in den USA werden im Durchschnitt jedes Jahr fast 5.000 Menschen bei wetterbedingten Unfällen getötet und über 418.000 verletzt.*
Diese Schwarmdaten werden in der Bosch-Cloud auf vier zentralen Kartenebenen aggregiert, zu einer vielschichten, informationsreichen Gesamtkarte verdichtet und an die Basiskarten der vernetzten Fahrzeuge übertragen. Der Connected Horizon übersetzt dann die empfangenen Kartendaten in Informationen und setzt diese in Relation zum jeweiligen Fahrzeug. So lassen sich die Informationen der Fahrzeugsensoren um die des Kartensensors erweitern.
Mithilfe dieser umfangreichen und verlässlichen Echtzeitinformationen kann das Fahrverhalten vorausschauend und sicher geplant und angepasst werden, wenn sich die Straßenverhältnisse während der Fahrt ändern. Auf diese Weise verbessern die vernetzten Kartenservices nicht nur bestehende Fahrerassistenzfunktionen und erhöhen deren Verfügbarkeit, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten, um Fahrzeuge und Mobilitätsangebote zu entwickeln, zu verbessern und so die Mobilität der Zukunft effizienter, sicherer und komfortabler zu machen.
*Quelle: Ten-year averages from 2007 to 2016 analysiert von Booz Allen Hamilton, basierend auf NHTSA-Daten